Residenz am Deutschen Theater | Berlin

Residenz am Deutschen Theater

Bei dem in der Reinhardtstraße im Berlin-Mitte gelegene Gebäude wurde das Bauteil C geringfügig erhöht und die ehemalige Techniketage im 5. OG zu einem kompletten Vollgeschoss erweitert.

Residenz am Deutschen Theater | Berlin

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PROJEKTBESCHREIBUNG

1.1. Allgemeines
Das vorhandene, im Jahr 1997 erbaute Bauwerk, besteht aus drei voneinander getrennten Bauteilen A, B und C, die durch eine gemeinsame 2-geschossige Unterkellerung miteinander verbunden sind. Das auch als „Kulturwürfel“ bezeichnete Bauteil C in der Gebäudemitte hat über dem EG vier Obergeschosse und ein eingerücktes Technikgeschoss als 5. OG. Hier im Bauteil C erweitert sich die Unterkellerung nach unten zur 3-geschossigen unterirdischen Probebühne für das Deutsche Theater (jetzt Fitnessstudio). Zwischen den oberirdischen Bauteilen befinden sich beerdete Hofkellerdeckenbereiche, die mit 12t–LKWs befahrbar sind.

1.2. Konstruktionsbeschreibung
Das Gebäude wurde massiv in Stahlbeton erstellt. Die Decken wurden überwiegend als Stb.-Durchlaufdecken ausgeführt. Diese lasten im Allgemeinen auf Stb.-Wänden, Stützen und Unterzügen. Im Bauteil C wurden sämtliche tragende Wände über dem 1.KG abgefangen.

Die Dachdecken über dem 4. OG und 5. OG (Staffelgeschoss) wurden als begrünte Stahlbetondecken mit Gefälle ausgeführt.
Im gesamten EG sowie im 1.–4. OG des Gebäudes C ist eine hinterlüftete Natur-steinfassade ausgeführt worden.
Die Aussteifung des Gebäudes erfolgt durch tragende Wände in Verbindung mit den Stahlbeton-Deckenscheiben.

1.3. Tragwerk Aufstockung BT C
Das Gebäude C wurde um ein weiteres Geschoss aufgestockt. Die bestehende Dachdecke über dem 5. OG sollte weitestgehend erhalten bleiben und wurde an die neue Geometrie des Geschosses angepasst. In der Decke wurden neue Löcher für die Erweiterung des Aufzuges, Entlüftung und Dachausstieg erstellt. Die umlaufende und neu entstandene Deckenauskragung (nach Abriss der vorhandenen Außenwände im 5. OG) über den neuen Wänden wurden abgebrochen.

Die neuen Wände im 5. OG wurden in der Stärke von 17,5 cm bzw. 24 cm gemauert und befinden sich direkt über den vorhandenen Wänden im 4. OG. Die neuen Wände wurden aus Kalksandstein erstellt. Die Aufzugserweiterung wurde mittels neuer Stahlbetonwände realisiert. Der erweiterte Aufzugsschacht bekam eine neue Stahlbetonabdeckung. Die neuen Stb.- Fassadenstützen im 5. OG befinden sich ebenfalls direkt über den vorhandenen Stützen im 4. OG. Die neuen Decken bestehen aus Fertigteilen (Brespa-Hohlplatten). Die neue Decke über dem 5.OG wurde gegenüber der vorhandenen Decke um ca. 60 cm nach oben versetzt.

Das bestehende Treppenhaus musste um ein Geschoss ins 5. OG erweitert werden.
In der vorhandenen Decke über dem 4. OG wurde im Bereich des Treppenhauses lediglich ein Deckenloch für die Erweiterung des Treppenhauses erstellt.
Die neuen Treppenläufe wurden aus Fertigteilen hergestellt, die erforderliche Schallentkopplung erfolgte über Konsolen bzw. Stahlaufhängungen mit einer Neoprentrennlage.

1.4. Lastweiterleitung aus der neuen Aufstockung
Bei der Überprüfung der Lastweiterleitung wurde eine Reduktion der Nutzlasten auf den Geschossdecken über EG bis über 4. OG von 5,0 kN/m2 auf 2,80 kN/m2 (Büronutzung mit TWZ) berücksichtigt. Es konnte nachweisen werden, dass die neuen Gesamtlasten inkl. der Aufstockung und mit den reduzierten Nutzlasten auf der Höhe der Decke über EG kleiner sind als die gesamten Bestandslasten. Das heißt, dass die vorhandene Abfangkonstruktion des Kernes im EG und UG keine vergrößerte Belastung aus der neuen Aufstockung erhält.

Die Vergrößerung der Windlasten war statisch nicht relevant. Das Gebäude wurde nur geringfügig erhöht und das 5. OG wurde zu einem kompletten Vollgeschoss erweitert.