Wilhelm-Kabus-Straße 11-19 | Berlin

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PROJEKTBESCHREIBUNG

1.1 Allgemeine Projektbeschreibung

Bei dem geplanten Gebäude handelt es sich um ein Bürogebäude mit einem Untergeschoss, einem Erdgeschoss und drei Obergeschossen und einem Technikgeschoss. Die maximale Höhe des Gebäudes liegt bei ca. 18,65 m (Technikgeschoss) bzw. bei 15,45m über Gelände. Die maximalen Grundrissabmessungen des Komplexes betragen ca. 99 m x 50 m. Das Gebäude soll flexibel nutzbar sein.

Das Gebäude wird durch eine durchgehende 3cm breite Gebäudefuge ab Oberkante Kellerdecke bis Oberkante Decke über dem 3. Obergeschoss getrennt. Hierzu werden in Achse 11 Doppelstützen gestellt, um die Decken auflagern zu können.

Das Grundstück grenzt an Bahntrassen an. Bezüglich der Erschütterungs- und Sekundärschallimmissionen aus Schienenverkehr ist folgendes zu beachten:

Die Beurteilung der prognostizierten Geschossdeckenschwingungen hat auf Grundlage der DIN 4150-2 (“Erschütterungen im Bauwesen, Einwirkungen auf Menschen in Gebäuden”) zu erfolgen. Hinsichtlich des abgestrahlten sekundären Luftschalls sind die Richtwerte der 24. BImSchV und der VDI 2719 zu berücksichtigen. In diesem Zusammenhang sind entsprechende Untersuchungen und Gutachten erstellt worden (GuD GmbH). Im Rahmen dieser Untersuchungen wurden die Decken teilweise auf 30cm (UG) bzw. 28cm (EG bis 2.OG) verdickt. Im Untergeschoss wurden zusätzliche tragende Wände zur Versteifung der Konstruktion eingeplant. Zusätzlich sind Teilbereiche des Gebäudes elastisch zu lagern. (spezielle Lagermatten unter der Bodenplatte).

Im Rahmen der Bauausführung wird das Grundstück zunächst komplett beräumt. Es wird eine Baugrube erstellt, der Verbau (Berliner Verbau) liegt dabei innerhalb des Grundstücks. Möglicherweise ist der Verbau zu verankern. Entsprechende Ankergenehmigungen sind dann einzuholen.

Das Grundstück wird somit nicht voll überbaut. Teilweise werden Streifenkonsolen auf Höhe der Decke über dem Untergeschoss erforderlich, die das Ziehen des Verbaus behindern werden und der Verbau hier eventuell verloren ist. Die Nachbargrundstücke werden, falls notwendig, gesichert. Möglicherweise muss einhüftig gegen den Verbau betoniert werden. Im Bereich zum Nachbarn Wilhelm-Kabus-Straße 9 ist die Gründungsebene z.B. mit Magerbeton anzugleichen, da das Nachbargebäude mit 2 Untergeschossen deutlich tiefer als dieses Projekt gründet.

Es ist geplant, das Gebäude entsprechend dem LEED Standard Gold oder Platin zu planen und die Zertifizierung zu erreichen.

1.2 Tragwerk

1.2.1 Allgemeines

Das gesamte Bauwerk wird als Stahlbeton-Massiv-Konstruktion in konventioneller Skelett-Bauweise mit Filigran- oder Ortbetondecken und Stahlbetonwänden und Stahlbetonstützen hergestellt. Alle Stahlbetondecken werden dabei als Flachdecken ausgeführt. Diese lagern auf den Stahlbetonwänden und den Stahlbetonstützen auf. Alle tragenden Wände und Stützen werden in Stahlbetonbauweise ausgeführt. Nichttragende Wände werden in Gipskarton-Ständerwerk geplant. Gleitende Deckenanschlüsse werden möglicherweise erforderlich. Glaswände sind nicht vorgesehen, nur Wände mit Glasanteil. Als Außenhülle des Gebäudes sind Stahlbeton-Stützen geplant. Zwischen den Außenstützen sind nichttragende Brüstungen vorgesehen. Lediglich unterhalb der EG-Decke ist ein umlaufender Unterzug geplant. Die Fassade wird mit Wärmedämmverbundsystem bekleidet.

Die Stahlbetondecken werden als Massivdecken geplant. In den Stützenbereichen und an den Wandenden/-ecken der Decken und in der Bodenplatte sind Dübelleisten notwendig. Zudem sind diese Bereiche zuzüglich der erforderlichen Verankerungslänge in höher wertigem Beton geplant.

Das Gebäude wird flach auf einer Sohlplatte, mit örtlichen Verstärkungen, gegründet. Gemäß Baugrundgutachten ist Geschiebelehm/ -mergel und mitteldichter Sand als Baugrund vorhanden. Der Flurabstand zum Grundwasser (= Abstand Geländeoberkante-Ruhegrundwasserspiegel) beträgt ca. 11m. Das Grundwasser ist somit für die geplanten Baumaßnahmen nicht relevant, dennoch ist möglicherweise eine Tagwasserhaltung erforderlich. Zudem ist das Untergeschoss bedingt durch mögliches Schichtenwasser als wasserundurchlässige Konstruktion („Weiße Wanne“) auszubilden. Die Decke über dem Untergeschoss erhält eine konventionelle bituminöse Abdichtung im nicht überbauten Bereich.